Am 24. August 1941 endete die sogenannte „Aktion T4“, in der allein in Hadamar über 10.000 Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten in einer Gaskammer im Keller ermordet worden waren. Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten in sechs speziell dafür eingerichteten Tötungsanstalten über 70.000 Menschen aus dem gesamten Deutschen Reich.
Ein Grund für das Ende der Morde war die gescheiterte Geheimhaltung. Zwar sollte die „Aktion T4“ im Verborgenen stattfinden, trotzdem mehrten sich die Gerüchte in der Bevölkerung. In Hadamar und Umgebung wurden diese Gerüchte angeheizt durch die vielen „Grauen Busse“ und den ständig rauchenden Schornstein des Anstaltsgebäudes. Zusätzlich dazu festigte die Predigt des Münsteraner Bischofs von Galen Anfang August 1941 das Wissen über die Patientenmorde in der Gesellschaft.
Das Ende der „Aktion T4“ bedeutete aber nicht das Ende der Morde. So wurden in den nächsten Jahren weiterhin Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten in ihren Einrichtungen ermordet. Schon ein Jahr nach dem Ende der Gasmorde wurde Hadamar erneut als Tötungsanstalt eingerichtet und diente in der sogenannten „dezentralen Euthanasie“ als einer der zentralen Tötungsorte.