Noch bis zum 29. November sind wir Gastgeberin der Wanderausstellung „Auftakt des Terrors“, die die Geschichte früher Konzentrationslager im Nationalsozialismus erzählt. Im Rahmen dieses Ausstellungsprojekts durften wir letzte Woche den Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, Dr. Sebastian Weitkamp, zu einer Vortragsveranstaltung in Hadamar begrüßen. Weitkamp stellte den „Aufbaukommandanten“ Karl Otto Koch und seine Karriere vor.
Besonders berüchtigt ist Karl Otto Koch bis heute als Kommandant des Konzentrationslagers Buchenwald. Weniger bekannt allerdings ist die Rolle des SS-Führers im Aufbau der frühen Konzentrationslager, den er seit 1934 prägte wie kein anderer.
Von 1934 bis 1937 war er in den Konzentrationslagern Hohnstein, Sachsenburg, Lichtenburg, Dachau, Columbia-Haus, Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald in verschiedenen führenden Positionen tätig. Koch wurde zum Inbegriff des KZ-Kommandanten. Nachdem er das System und seine Macht lange zu seinem persönlichen Vorteil ausnutzen konnte, wurde er aufgrund einer schweren Korruptionsaffäre im April 1945 im KZ Buchenwald hingerichtet – in dem Lager, in dem er selbst lange Jahre Kommandant gewesen war.
Sebastian Weitkamp legte in seinem Vortrag den Fokus auf Kochs Karriere in den 1930er Jahren und seinen Aufstieg vom Bankangestellten zum KZ-Kommandanten in Buchenwald. Dabei zeigte er die verschiedenen Stationen Kochs innerhalb des KZ-Systems auf.
Der Vortrag war gut besucht, anschließend folgten eine angeregte Diskussion und viele Fragen an den Redner. Wir bedanken uns bei allen Interessierten für die Teilnahme und besonders bei Sebastian Weitkamp für diesen interessanten Vortrag!
Die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ wird bis zum 29.11.2024 in der Gedenkstätte Hadamar ausgestellt sein.