
Die Gedenkstätte Hadamar begrüßte kürzlich den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, sowie Hessens Innenstaatssekretär Martin Rößler.
Im Zentrum des Besuchs stand die Kooperationsvereinbarung vom Mai 2024, die wir in Trägerschaft des Landeswohlfahrtsverbands Hessen mit der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit und dem Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz geschlossen haben. Diese hat zum Ziel, dass Polizeianwärterinnen und -anwärter sich im Rahmen von Studientagen in der Gedenkstätte intensiv mit der Geschichte der „Euthanasie“ und den in Hadamar begangenen Verbrechen auseinandersetzen. Die Besuche sollen gleichermaßen der politischen Bildung und der Extremismusprävention dienen, um das Bewusstsein junger Menschen in einem Beruf mit hoher gesellschaftlicher Verantwortung zu schärfen.
Herr Dusel und Herr Rößler bekräftigten bei ihrem Besuch die Verpflichtung, gegen demokratiefeindliche Kräfte einzutreten und die Erinnerung an das verursachte Leid in der Zeit des Nationalsozialismus wachzuhalten. Eine vielfältige Erinnerungskultur sensibilisiere für die Diskriminierungen, denen Menschen mit Behinderungen auch heute noch vielerorts ausgesetzt sind und helfe, unsere Gesellschaft gegen Ideologien und Denkweisen zu wappnen, die Menschen mit Behinderungen und deren Belange auch vielerorts an den Rand drängen wollen. Auch unser Beigeordneter des LWV Hessen, Dieter Schütz, betonte die Notwendigkeit, aus den von staatlichen Einrichtungen ausgehenden Verbrechen an Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen Lehren für die Gegenwart zu ziehen.
Während des Besuches ging unser Gedenkstättenleiter Prof. Dr. Jan Erik Schulte auf die gerade begonnene Neugestaltung unserer Ausstellung ein: „Als Ort, an dem 1941-1945 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet wurden, steht die Gedenkstätte Hadamar in einer besonderen Verantwortung für Inklusion und Barrierefreiheit. In der neuen Dauerausstellung wollen wir diese so weit wie möglich realisieren. Hierfür braucht es vielfältige Unterstützung und wir danken dem Bund und dem Land Hessen für die finanziellen Zuwendungen, die die Neugestaltung der Gedenkstätte und ihrer Dauerausstellung erst möglich machen.“



