Im Jahr 1933 war es so:
In der Landes·heil·anstalt Hadamar waren
viele Patienten mit seelischen Krankheiten untergebracht.
Die Landes·heil·anstalt Hadamar war so ähnlich wie ein Kranken·haus.
Dort sollten die Menschen wieder gesund werden.
Im Jahr 1933 war es so:
In der Landes·heil·anstalt Hadamar waren
viele Patienten mit seelischen Krankheiten untergebracht.
Die Landes·heil·anstalt Hadamar war so ähnlich wie ein Kranken·haus.
Dort sollten die Menschen wieder gesund werden.
Aber dann kamen die National·sozialisten an die Macht.
Die National·sozialisten wollten nicht,
dass es den Menschen mit seelischen Krankheiten wieder besser geht.
Weil die National·sozialisten Menschen
mit seelischen Problemen nicht mochten.
Deswegen ist in dieser Zeit vieles schlechter geworden für die Patienten.
Zum Beispiel:
Das bedeutete auch:
Eine Pflege·kraft oder ein Arzt musste sich jetzt um viel mehr Patienten kümmern als vorher.
Und hatte deshalb weniger Zeit für jeden einzelnen Patienten.
So waren die Patienten schlechter versorgt als vorher.
Im Jahr 1934 kam ein neues Gesetz.
Das Gesetz hieß:
Gesetz zur Verhütung erb·kranken Nach·wuchses.
In dem Gesetz stand zum Beispiel:
Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Beeinträchtigungen dürfen keine Kinder bekommen.
Damit das so ist, haben die National·sozialisten befohlen:
Die Menschen sollen zwangs·sterilisiert werden.
Das bedeutet:
Die Menschen wurden gegen ihren Willen operiert.
Nach der Operation waren die Menschen unfruchtbar
und konnten keine Kinder mehr bekommen.
Für diese Operation sind Menschen in die Landes·heil·anstalt Herborn gekommen.
Weil die Landes·heil·anstalt Hadamar keinen Operations·saal hatte.
Die Landes·heil·anstalt Herborn gehörte auch zum Bezirks·verband Nassau.
Es wurden viele Patienten von der Landes·heil·anstalt Hadamar zwangs·sterilisiert.
Im Jahr 1935 waren es zum Beispiel
In Hadamar war es wie an vielen anderen Orten in Deutschland auch:
In der Landes·heil·anstalt Hadamar sollten nur Mit·arbeiter arbeiten,
die sich an die neuen Regeln von den National·sozialisten halten.
Und die nichts gegen die neue Politik von den National·sozialisten sagen.
Der Bezirks·verband Nassau war damals der Träger von der Landes·heil·anstalt Hadamar.
Träger können in einer Einrichtung vieles bestimmen
und kümmern sich um die Verwaltung.
Der Bezirks·verband Nassau wollte auch nur Mit·arbeiter,
die sich an die neuen Regeln halten.
Deswegen wurden viele Mit·arbeiter ausgetauscht.
Außerdem wollte der Bezirks·verband Nassau,
dass die Kirche nicht mehr mitbestimmen darf.
Deswegen hat der Bezirks·verband Nassau ab dem Jahr 1937 das
Sankt Anna Haus in Hadamar nicht mehr unterstützt.
Deshalb konnte das Sankt Anna Haus nicht mehr weiter·bestehen.
Der Bezirks·verband Nassau hat das Sankt Anna Haus dann günstig gekauft.
Und hat daraus eine Außen·stelle von der Landes·heil·anstalt Hadamar gemacht.
Im Jahr 1939 hat der zweite Welt·krieg angefangen.
Zu dieser Zeit hat die Wehr·macht die Landes·heil·anstalt Hadamar beschlagnahmt.
Die Wehr·macht war die Armee im National·sozialismus.
Beschlagnahmt heißt hier:
Die Armee hat die Macht über die Landes·heil·anstalt Hadamar übernommen.
Die Armee wollte aus der Landes·heil·anstalt Hadamar ein
Kranken·haus für verletzte Soldaten machen.
Dazu sagt man auch: Lazarett.
Durch die Beschlagnahmung hat sich viel für die Patienten verändert:
Das waren Patienten, die arbeiten konnten.
Diese Patienten mussten dann in der Gärtnerei und in der Land·wirtschaft von der Landes·heil·anstalt Hadamar arbeiten.
Aktion T4 ist der Name für einen geplanten Massen·mord.
Die National·sozialisten hatten einen Plan:
Sie wollten Menschen mit bestimmten Erkrankungen
und Beeinträchtigungen gezielt umbringen.
Im Deutschen Reich gab es von der Aktion T4 insgesamt 6 Tötungs·anstalten.
In der Landes·heil·anstalt Hadamar haben die National·sozialisten Informationen über die Patienten aufgeschrieben und gesammelt.
Die Informationen haben sie auf Melde·bögen aus Berlin geschrieben.
Denn: In Berlin war die Planungs·stelle von der Aktion T4.
Diese Melde·bögen sahen so aus wie ein Untersuchungs·bogen.
Aber in Wirklichkeit war es so:
Die Informationen auf den Melde·bögen haben entschieden,
ob ein Mensch weiter·leben darf oder ob er getötet wird.
Die Melde·bögen hat Alfons Klein ausgefüllt.
Alfons Klein war der Verwaltungs·leiter.
Einen eigenen Arzt hatte die Landes·heil·anstalt Hadamar in dieser Zeit nicht.
Am Ende von dem Jahr 1940 ist die Wehr·macht aus Hadamar weg·gegangen.
Der Bezirks·verband Nassau hat dann einen Pacht·vertrag über
die Landes·heil·anstalt Hadamar mit der T4 Organisation gemacht.
Ein Pacht·vertrag ist so ähnlich wie ein Miet·vertrag.
Der Bezirks·verband Nassau wollte aber kein Geld von der
T4 Organisation.
So konnten die National·sozialisten dann
aus der Landes·heil·anstalt Hadamar eine Tötungs·anstalt machen.
Das war die 6. Tötungs·anstalt von insgesamt 6 Tötungs·anstalten in Deutschland.