„‘Die Würde des Menschen ist unantastbar.‘ Und: ‚Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten …‘ […] Dass diese Menschenrechte nicht veräußerbar sind, das sind die Lehren, die die Väter und Mütter des Grundgesetzes aus den Erfahrungen der NS-Diktatur und der NS-Massenverbrechen gezogen haben.“
Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt in Hadamar und überall“ fand am vergangenen Samstag in Hadamar eine Demonstration gegen Rechtsextremismus statt. Die Veranstalterinnen und Veranstalter schrieben in ihrem Aufruf: „Unsagbares gegen Menschen wird plötzlich normal, und im Hintergrund werden völkische Vertreibungsideen ausgebrütet. Der Sozialneid gegen die, die ohnehin wenig haben, steigt an. Stoppt Hass und Hetze!“
Auch wir als Gedenkstätte haben neben vielen weiteren Akteurinnen und Akteuren zur Demonstration aufgerufen und unser Leiter Prof. Dr. Jan Erik Schulte sprach in Sichtweite des Denkmals der ‚Grauen Busse‘. Es erinnert an die etwa 15.000 Verfolgten und Ermordeten der NS-„Euthanasie“ in Hadamar. Jan Erik Schulte fand deutliche Worte zu den sogenannten „Remigrations“-Plänen von Vertreterinnen und Vertreter rechtsradikaler Kräfte und verwies auf die in das Busdenkmal eingelassene Frage, „Wohin bringt ihr uns?“:
„Sie wurden in den Tod verschleppt, nach Hadamar und nach hunderten und tausenden Orten in Deutschland und im deutsch besetzten Europa.
Damals hat fast die gesamte Gesellschaft weggeschaut und geschwiegen. Es ging ja ‚nur‘ um die ‚anderen‘. Doch die ‚anderen‘ wurden leicht auch man selbst!“
Gleichzeitig betonte er, 2024 sei nicht 1933 und äußerte die Hoffnung, dass die heutige Gesellschaft gefestigt genug sei, den aktuellen rechten Strömungen zu widerstehen.
Wir bedanken uns bei den vielen hundert Teilnehmenden und allen Initatorinnen und Initiatoren, die gemeinsam mit uns für Demokratie und Menschenrechte eingestanden sind!
Zitate: Prof. Dr. Jan Erik Schulte – Leiter der Gedenkstätte Hadamar