Vom 12.-14.05. fand in der Gedenkstätte Neuengamme eine Tagung zum Thema „Gedenkstättengeschichte(n). KZ-Gedenkstätten in postnationalsozialistischen Gesellschaften von 1945 bis heute – Bestandsaufnahme und Perspektiven“ statt. In Form von Panels, Workshops, Podiums- und Fishbowl-Diskussionen nahmen Gedenkstättenpädagog:innen und Historiker:innen aus Deutschland, Österreich und den USA eine Standortbestimmung zur Gedenkstättenlandschaft im Zusammenhang mit NS-Verbrechen vor. Die Frage nach Akteur:innen zu Beginn der Entwicklung der diversen NS-Gedenkstätten war ebenso Gegenstand wie Diskussionen um die parallel stattfindenden gesellschaftlichen Transformationen und die heutigen Herausforderungen in der Vermittlungsarbeit. In einem Workshop durfte ich die durch Unregelmäßigkeiten geprägte Geschichte der Gedenkstätte Hadamar vorstellen. Diese ist meiner Meinung nach nicht durch ein Fortschreiben von dem, was war geprägt, sondern hat durchaus ein ganz eigenes Narrativ. Allein durch die ununterbrochene räumliche Nähe zu einer psychiatrischen Einrichtung ist es eine sehr spezielle Entwicklung. Die Meilensteine der frühen Gedenkstätte, wie die erste Ausstellung 1983 und die vorangegangenen Forschungen hierzu, fielen zusammen mit gesellschaftlichen Debatten um Psychiatrie und Maßregelvollzug. In meinem Workshop wurden außerdem die Gedenkstätten Wewelsburg und Adlerwerke (Frankfurt) vorgestellt, die sich ebenfalls durch diverse Umstände von KZ-Gedenkstätten unterscheiden. Gerade bei Hadamar und Adlerwerke (hier geht es um Zwangsarbeit) handelt es sich um NS-Opfergruppen, die bis heute eher marginal wahrgenommen werden.
