Anfang September 2022 war Gabriele Lübke in der Gedenkstätte Hadamar, um ihr Buch „‘Ich bin ohne Sinnen gestorben‘. Leben und Leid der Rosa Schillings“ vorzustellen. Darin erzählt sie die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Rosa, die nach einem bewegten Leben in das System der NS-„Euthanasie“ geriet und in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurde. Rosa Schillings wurde damit eine von über 10.000 Ermordeten der „Aktion T4“. Im Rahmen der Kampagne #Hadamar1941 haben wir Rosas Geschichte im letzten Jahr vorgestellt.
Obwohl Gabriele Lübke ihre Großmutter nie kennenlernen konnte, war sie immer ein Teil der Familie. Ihr Sohn, der Vater von Frau Lübke, erzählte viel von seiner Mutter und hielt so die Erinnerung an sie aufrecht. Auch einige ihrer persönlichen Gegenstände, Briefe und Bilder sind überliefert worden. Da Frau Lübke während ihrer eigenen Recherchen schon in engem Kontakt zur Gedenkstätte Hadamar gestanden hat, erklärte sie sich dieses Jahr bereit, diese erhaltenen Objekte der Gedenkstätte zu übergeben. Darunter befindet sich ein Kimono, den Rosa Schillings und später auch ihre Enkelin trugen, außerdem die Sterbeurkunde aus der Anstalt Hadamar und ein Reisepass, mit dem Rosa Schillings zusammen mit ihrem Mann nach Borneo auswanderte und nach seinem Tod nach Europa zurückkehrte. Anhand dieser Gegenstände kann das Leben von Rosa Schillings nachgezeichnet werden. Zusammen mit unserer pädagogischen Mitarbeiterin Claudia Stul ist Gabriele Lübke ihre Sammlung durchgegangen und hat zu allen Objekten eine Geschichte erzählen können. Die Gedenkstätte wird diese Objekte nun konservieren, um sie weiterhin erhalten zu können.
Wir bedanken uns bei Frau Lübke für ihr Engagement und ganz besonders für die Übergabe der Objekte und die Zeit, die sie sich dafür genommen hat!