Kürzlich wurde der restaurierte Gebäudeplan aus dem Jahre 1883 wieder in die Gedenkstätte geholt. Die Mühlheimer Werkstatt für Graphik-, Buch- und Papierrestaurierung von Martina Noehles war für die Restaurierung des beschädigten Plans verantwortlich. Der Plan ist im vergangenen Jahr in einem Kartenschrank hinter die Schubladen geraten und vom Verriegelungsmechanismus stark beschädigt worden, wies neben Rissen und Fehlstellen auch u. a. Flecken von Schmierfett auf. Wir haben hier darüber berichet. Die Papierrestauratorin Sigrid Hahl hat den Plan trocken gereinigt, die verknickten Bereiche gerichtet und die Risse mit Japanpapier und Reisstärkekleister ausgebessert.
Der Gebäudeplan zeigt einen Teil der Corrigendenanstalt, wie er 1883 als Anbau zum bestehenden Klostergebäude auf dem Mönchberg entworfen worden war. In die Corrigendenanstalt zu Hadamar wurden überwiegend Menschen eingewiesen, die gesellschaftlich ausgegrenzt waren. Hierzu gehörten beispielsweise Bettler, Landstreicher und Prostituierte. Üblicherweise hatten sie zuvor wegen kleinerer Delikte in Haft gesessen. Nach der Verbüßung ihrer Strafe wurden sie, ohne ein weiteres Gerichtsurteil, in die Arbeitshäuser eingewiesen.