„Ein noch aus der unseligen Wirksamkeit der ‚Gemeinnützigen Stiftung für Krankentransporte‘ bestehender Schuppen, welcher dem Altbau Licht und Aussicht wegnahm, wurde versetzt.“ So kommentierte Wilhelm Köster, Anstaltsdirekter der Hadamarer Anstalt 1948 den Abbau der ehemaligen Busgarage in Hadamar. 1941 war diese Garage Ankunftsort für über 10.000 Menschen gewesen, die während der „Aktion T4“ in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurden.
Noch zwei Jahre vor dem Abbau war die Garage Gegenstand der Ermittlungen gegen die Täterinnen und Täter der NS-„Euthanasie“ und in diesem Sinne Beweisstück der Verbrechen.
Die Garage wurde nach Kriegsende allerdings nicht entsorgt, sondern auf dem anstaltseigenen Bauernhof in Schnepfenhausen aufgebaut. Dort diente sie als Lager- und Fahrzeugschuppen. Für diese Nutzung wurde sie umgebaut. Eines der Tore, durch das 1941 die „grauen Busse“ fuhren, wurde auf die Rückseite des Bauwerks versetzt. So wurde die Garage über Jahrzehnte hinweg auf dem Hofgut genutzt und war dem Wetter ungeschützt ausgesetzt.
Erst Ende der 1980er Jahre interessierte sich der LWV wieder für die Geschichte des Gebäudes. Darauf gehen wir im nächsten Beitrag ein.
Die Beitragsreihe zur Busgarage beruht auf dem Artikel „Geschichte und Erhalt der ehemaligen Busgarage der »Aktion T4« in Hadamar“ von Sebastian Schönemann.
Mehr Informationen zur „Aktion T4“ gibt es auf unserem YouTube-Kanal.