Fährt man über den Bahnübergang in Hadamar, springt seit letztem Mittwoch ein grauer Bus aus Beton ins Auge. Schon 2019 stand zeitweise ein „Denkmal der Grauen Busse“ in der Hadamarer Innenstadt.
Die Finanzierung durch die Stadt Hadamar, den Förderverein der Gedenkstätte, den Landeswohlfahrtsverband Hessen, das Land Hessen und einer Spendenaktion ermöglichten jetzt die dauerhafte Installation eines dieser Denkmäler. Aufgebaut wurde das Denkmal mit Unterstützung der Tiefbauklasse der Friedrich-Dessauer-Schule.
Das Projekt „Denkmal der Grauen Busse“ der Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz erinnert an die Bustransporte und den Massenmord an Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen im Rahmen der „Aktion T4“ von 1940 bis 1941. Mit diesem „Euthanasie“-Tötungsprogram brachten die Nationalsozialisten über 70.000 Menschen um. Alleine über 10.000 von ihnen wurden 1941 in Grauen Bussen in die Landesheilanstalt Hadamar transportiert und dort ermordet. Das 75 Tonnen schwere Mahnmal soll ein dauerhaft sichtbares Zeichen in Hadamar setzen und seine Inschrift „Wohin bringt ihr uns? 1940/41“ an die ermordeten Menschen und ihre Gefühle bei diesem fremdbestimmten Transport erinnern.