In der letzten Woche fanden unsere regelmäßigen „Hadamar-Gespräche zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen“ statt. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation mit dem Stadtarchiv Limburg. Dieses Mal war PD Dr. Tobias Freimüller, stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts zu Gast, um über den „Heyde-Prozess“ und die Rolle Fritz Bauers zu sprechen.
Im Februar 1964 sollte vor dem Landgericht Limburg ein Prozess gegen den ehemaligen Leiter der „Aktion T4“ und drei weitere Hauptverantwortliche der NS-„Euthanasie“ eröffnet werden. Doch das seit Jahren auf Initiative des Hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer vorbereitete Verfahren, das in seiner öffentlichen Wirkung mit dem zeitgleich laufenden ersten Frankfurter Auschwitz Prozess vergleichbar gewesen wäre, scheiterte.
Freimüller beleuchtete den historischen Kontext des Prozesses und ordnete diesen in die strafrechtliche Verfolgung der NS-Krankenmorde ein. Anschließend hatten die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Wir bedanken uns herzlich bei PD Dr. Freimüller für diesen spannenden Vortrag und bei den vielen interessierten Besucherinnen und Besucher, die an der Veranstaltung teilnahmen. Wir haben den Vortrag aufgezeichnet, dieser kann ab sofort bis Mitte September 2024 auf dem YouTube-Kanal der Gedenkstätte Hadamar abgerufen werden!