Am 24. August 1941, heute vor 82 Jahren, endete die „Aktion T4“ und damit der systematische Massenmord an deutschen Anstaltspatientinnen und -patienten.
Während der sogenannten „Aktion T4“ wurden allein in Hadamar über 10.000 Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten in der Gaskammer ermordet. Im gesamten Deutschen Reich ermordeten die Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten über 70.000 Menschen in sechs Tötungsanstalten.
Die „Aktion T4“ wurde geheim gehalten, allerdings verbreiteten sich in der deutschen Bevölkerung immer mehr Gerüchte – so auch in Hadamar und Umgebung. Besonders die Grauen Busse und der ständig rauchende Schornstein des Anstaltsgebäudes führten zu Gerüchten über die Morde. Nach der bekannten Predigt des Münsteraner Bischofs von Galen am 3. August 1942 festigte sich das Wissen in der Gesellschaft. Unter anderem aus Gründen der misslungenen Geheimhaltung entschied sich die NS-Führung schließlich für das Ende der „Aktion T4“ am 24. August 1941.
Trotzdem bedeutete der Abbruch der Gasmordphase nicht das Ende der Morde. In den nächsten Jahren wurden weiterhin Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten in etlichen Einrichten ermordet. Auch die Anstalt Hadamar diente ab August 1942 als Tötungsanstalt der „dezentralen Euthanasie“.