
Der Aktivist Gusti Steiner und der Journalist Ernst Klee riefen 1974 den Volkshochschulkurs „Bewältigung der Umwelt. Zur Integration der Körperbehinderten“ in Frankfurt ins Leben. Unter anderem aus diesem Kurs und seinen Teilnehmenden entstand letztlich die Behindertenbewegung in Frankfurt. Mit öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen, zum Beispiel mit einer Straßenbahnblockade, wurde auf Barrieren aufmerksam gemacht. Behinderte Menschen als Akteure erwirkten maßgebliche Veränderungen: von zugänglichen Verkehrsmitteln über Neuerungen in der Antidiskriminierungs- und Teilhabegesetzgebung bis hin zur UN-Behindertenrechtskonvention.
Die Volkshochschule Frankfurt organisiert am 7. Mai hierzu eine Jubiläumsveranstaltung, bei der Teilnehmenden dieses und der folgenden Kurse und weitere Zeitzeuginnen und -zeugen auf dem Podium sitzen.
Die Gedenkstätte Hadamar beherbergt den Nachlass von Ernst Klee, der sich zu einem großen Teil aus Unterlagen zu Medizinverbrechen im Nationalsozialismus zusammensetzt, aber auch etliches zu gesellschaftlichen Themen nach 1945 enthält, wie eben auch zur Behindertenbewegung und zu den VHS-Kursen von Klee und Steiner.
Die Veranstaltung am 7. Mai ist kostenlos, die VHS bittet aber um Anmeldung.
Weitere Infos zur Veranstaltung gibt es hier.